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ロスト・ハイウェイ [DVD]
仕様 | 価格 | 新品 | 中古品 |
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フォーマット | 色, レターボックス化 |
コントリビュータ | パトリシア・アークェット, ビル・プルマン, デイヴィッド・リンチ, バルサザール・ゲティ, ゲイリー・ビュシー, マリリン・マンソン, ヘンリー・ロリンズ, ロバート・ロッジア |
稼働時間 | 2 時間 15 分 |
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商品の説明
商品紹介
リンチは『ロスト・ハイウェイ』で「ツイン・ピークス」的テイストをダメ押しし、「X-ファイル」的状況へのほくそ笑みを娯楽性たっぷりに映像化したと言っていい。
『ツイスター』『ダンテス・ピーク』等、96~97年のハリウッドのトレンドは自然パニック映画だったが、その流れで言えば、リンチが差し出したのは、 “脳内パニック”の会心作とも言える。自作について語ることを無意味と考えるリンチ自身がこの作品に寄せたシノプシス(!)は“サイコジェニック・フーガ”という単語がわずか2個のシンプルさである。
サイコジェニック・フーガ(Psychojenick Fuga)、心因性記憶喪失。
“サイコジェニック・フーガ”という[骨]に、リンチは、サイコ・ホラー/フィルム・ノワール(謎の女)/ボーイ・ミーツ・“年上の女”、等のクリシェ(定番)を混ぜ合わせてうっとりするほどのグラマラスな映画を完成させたのである。
"Lynch is back!"デヴィッド・リンチ監督5年ぶりの衝撃作。めくるめく「リンチ・ワールド」!!
妻レネエと平凡な生活を送る、サックス奏者のフレッド。ところがある日、ディック・ロランドは死んだ、と誰かがインターフォンで謎のメッセージを告げた。やがて一本のビデオ・テープが届く。そこには、妻をバラバラに切り刻む彼の姿が写っていた……。
〈スタッフ〉
監督: デイヴィッド・リンチ
〈キャスト〉
ビル・プルマン/パトリシア・アークェット/バルサザール・ゲティ/ロバート・ロッジア/ゲイリー・ビュシー
Amazonより
ある日「ディック・ロラントは死んだ」という謎のメッセージを受け取ったサックス奏者のフレッド(ビル・プルマン)は、その後も不気味なビデオテープに悩まされる。しかもその中には、妻レネエ(パトリシア・アークエット)が惨殺されている映像が映されていた。ショックで意識を失った彼が目覚めたとき、妻殺しの犯人として死刑を宣告されてしまう…。
幻惑的映像の異端派デヴィッド・リンチ監督が、サイコジェニック・フーガ(心因性記憶喪失)をモチーフにしながら迷宮的心理恐怖世界を描いたサスペンス。1人2役のP・アークエット、2人1役のB・プルマンとバルサザール・ケティが巧みに絡み合い、あたかも辻褄合わせも拒否したかのようなスピーディな展開に、観る側はとにかく錯乱。その錯乱に身を委ねられるかどうかが、本作を評価する大きなポイントとなるだろう。(的田也寸志)
レビュー
監督・脚本: デヴィッド・リンチ 脚本: バリー・ギフォ-ド 撮影: ピーター・デミング 音楽: アンジェロ・パダラメンティ 出演: ビル・プルマン/パトリシア・アークェット/バルサザール・ゲティ/ジャック・ナンス
-- 内容(「CDジャーナル」データベースより)
登録情報
- アスペクト比 : 2.35:1
- 製品サイズ : 25 x 2.2 x 18 cm; 83.16 g
- EAN : 4988102721510
- 監督 : デイヴィッド・リンチ
- メディア形式 : 色, レターボックス化
- 時間 : 2 時間 15 分
- 発売日 : 2002/2/22
- 出演 : ビル・プルマン, パトリシア・アークェット, バルサザール・ゲティ, ロバート・ロッジア, ゲイリー・ビュシー
- 販売元 : ジェネオン エンタテインメント
- ASIN : B00005V2MG
- ディスク枚数 : 1
- Amazon 売れ筋ランキング: - 62,700位DVD (DVDの売れ筋ランキングを見る)
- - 2,000位外国のミステリー・サスペンス映画
- カスタマーレビュー:
-
トップレビュー
上位レビュー、対象国: 日本
レビューのフィルタリング中に問題が発生しました。後でもう一度試してください。
暗い部屋の中のオレンジ色の間接照明。その照明に照らし出される空間と光の届かない闇の部分。そしてその狭間の曖昧模糊とした場所。それらの全てが暗く、そして世界はただそれらだけから出来ているような。
映像と音の全てが、独房の中で人が入れ替わる不条理を「これは本当に気味の悪いことです」という一言で終わらせてしまうような、言語としての意味的破綻を補って余りある。
ダークな色彩と音が描き出すA級のサスペンスホラーです。
明るいと夢の介在する余地がないという考えから来ているようです。
断片的な現実を包み込む幻想の様相を呈する本作にこのダークさは適合して
いますし、流石画家の映画だけあって画面の色合いの美しさは観客を陶酔
させます。
内容を解説するとネタバレになるかもしれませんが、妻の浮気に疑心暗鬼に
なった主人公が、妻を殺害し、幻想世界へと心因的遁走<サイコジェニック・
フーガ>を試みますが、そこでも整合性が取れなくなって破綻を来す・・・という
内容を主人公の主観から描いています。頭痛や最後の絶叫など、電気椅子で
死刑を執行される際の主人公の内面を描いているのかも知れません。
個人的に感銘を受けたのが、幻想世界で自分も妻も別人と化した―という
だけでも彼の逃避の度合いが推し量れそうですが―その幻想の中ですら
殺人に及び、破綻寸前の砂漠での妻との情交のシーン。
バラバラ殺人というまともでない行為に及んだのも、元は妻への嫉妬が原因なの
ですが、妻を愛しているからこそ嫉妬するのであり、このまともでない殺人に
及んだ動機は、逆説的に真摯な愛にこそあったのだな、と気付かせてくれる
シーンで、泣けました。
見た目も中身もダークな一作ですが(サントラもダークです)、そういった映画
が好きな人間(自分を含む)からすると堪らない一作だと思います。お薦め。
で、そんなタヌキオヤジがステキ!ポンポコ叩きまくって下さい。私し、何度でも喜んでだまされます。
エンターテイメントの枠組みから逸脱しそうでしないギリギリの線内に踏みとどまるリンチの映像作家としての絶妙なバランス感覚と、はまり役のビル・プルマン、パトリシア・アークエットの好演で、エロス・スリル・サスペンス・笑いがごちゃ混ぜになりながらも、破たんせずに一級のエンターテイメントとして成立している。
仕様としては特典映像と英語字幕がないのが残念。
他の国からのトップレビュー
Je recommande👌
2023年8月7日にフランスでレビュー済み
Je recommande👌
Im Zuge meines Studiums durfte ich mich mal etwas intensiver mit diesem Machwerk auseinander setzen. Ganz nüchtern betrachtet erwartet den klassischen Kinobesucher/Filmkonsument ein gelungener Unterhaltungsthriller, den ich gerne mit 5 Sternen bewerte und empfehlen möchte. Allerdings wird er mit großer Sicherheit sehr überfordert im Sessel sitzen. Doch gerade das macht so viel Spaß an diesem Streifen. Egal ob Filmfreak oder Gelegenheitsgucken, jeder muss drüber sprechen. Die deutsche Synchro ist wie gewohnt perfekt. Wohl auch für den Filmwissenschaftler ein Fass ohne Boden, das den Film zu etwas ganz Besonderem macht. Dringende Seh-empfehlung für Jedermann und Jederfrau.
Von nun an Spoiler-Gefahr:
Im Film Lost Highway (David Lynch, 1997) verdächtigt der krankhaft eifersüchtige Fred Ma-dison (Bill Pullman) seine Frau Renee (Patricia Arquette) eine Affäre zu haben. Das Paar scheint sich ganz offensichtlich nicht in einer glücklichen Phase ihrer Beziehung zu befinden. Von anonymen Drohungen per Video-Botschaften wird ihre Beziehung auch noch von außen gestört. Nach einem gemeinsamen Party-Besuch, wo Fred den Mystery Man (Robert Blake) trifft, wird Fred beschuldigt, seine Frau bestialisch ermordet zu haben. Nach seiner Verurtei-lung wartet Fred in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Doch dort findet eine unglaubliche Verwandlung statt. Aus dem Saxofonisten Fred wird der jüngere Automechaniker Pete Day-ton (Balthazar Getty). Dieser wird von der Polizei entlassen und bemüht sich in sein reales Leben zurückzukehren. Es dauert nicht lange, bis er auf seiner Arbeitsstätte auf Alice Wakefield (Patricia Arquette) trifft, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit Renee Madison hat. Alice und Pete versuchen vor Alices Partner Mr. Eddie (Robert Loggia) zu fliehen, um ihre Liebesbeziehung ausleben zu können. Doch die Flucht scheitert und aus Pete Dayton wird wieder Fred Madison. Alice verschwindet spurlos und der Mystery Man tritt wieder auf den Plan und hilft Fred, Mr. Eddie in seine Gewalt zu bringen und ihn letztlich zu ermorden. (Vgl. Klappentext DVD)
4.2 Szenische Analyse und verwendete Stilmittel
Im folgenden Abschnitt werde ich mich mit dem Film Lost Highway von David Lynch auseinandersetzen. Dabei beziehe ich mich besonders auf die Sequenz auf Andys-Party, in welcher der ‚Mystery Man‘ Fred auffordert, sich selbst anzurufen (BD-Rom, [Z: 0:29:20-0:32:16]).
Gedreht ist oben aufgeführte Sequenz im üblichen 16:9 Format. David Lynch arbeitet hier hauptsächlich mit den Einstellungsgrößen Nah- und vor allem Großaufnahmen, um das Ge-spräch zwischen Fred und dem Mystery Man zu inszenieren. Durch diese beiden sehr detail-reichen Einstellungsgrößen lassen sich Mimik und Gestik der beiden Personen, besonders in den Gesichtszügen, sehr betont einfangen. Der Zuschauer bekommt dadurch einen guten und für die Sequenz entscheidenden Eindruck von den emotionalen Reaktionen der Protagonisten. Die Umgebungswelt wird vernachlässigt und kann vom Zuschauer problemlos ausgeklammert werden. Um die Sequenz ein- und auszuleiten, benutzt Lynch die Totale. Hierdurch wird der Handlungsraum bestimmt, in dem sich zunächst Fred alleine befindet [Z:0:29:08] und schließ-lich der Mystery Man aus einer Gruppe von Menschen austritt [Z:0:29:21], auf ihn zu geht, das Gespräch sucht und letztlich ebenso wieder entschwindet [Z:0:32:05]. Vereinzelt lassen sich auch Detailaufnahmen erkennen, wie zum Beispiel bei der Übergabe des Telefons [Z:0:30:39] sowie beim Wählen der Telefonnummer [Z:0:30:58].
Als verwendete Kameraperspektive lässt sich die Normalsicht benennen, welche sich in etwa auf Augenhöhe der handelnden Personen befindet. Durch die Großaufnahmen lässt sich die Kameraposition nicht ganz deutlich definieren. Während des Gesprächs zwischen Fred und dem Mystery Man (durch Schuss gegen Schuss dargestellt) wirkt es, als ob Fred aus einer leichten Untersicht gefilmt wurde [Z:0:29:38]. Dies spiegelt für den Zuschauer die Sicht des Mystery Man wider, der körperlich etwas kleiner ist als Fred. Der Gegenschuss aus Fred's Perspektive passt dazu, der Mystery Man wirkt mit einer minimalen Aufsicht abgefilmt [Z:0:29:55].
Lynch ist sehr sparsam mit der Verwendung von Kamerabewegungen, also Kamerafahrten, Schwenks oder Zooms. Die verwendeten Kamerabewegungen sind zudem wenig intensiv und dadurch für das ungeübte Auge nur bei genauerer Betrachtung zu erkennen. Eine interessante Kamerabewegung findet gleich zu Beginn der Sequenz statt. Wir sehen den Mystery Man auf Fred zugehen, da sich die linke Schulter Freds am rechten Bildrand befindet [Z:0:29:27]. Als der Mystery Man schließlich sehr dicht vor Fred steht fährt die Kamera aufwärts, und am rechten Bildrand befindet sich nun nicht mehr die Schulter Fred's, sondern sein Gesicht [Z:0:29:33]. Die Kamera blickt also über seine Schulter auf sein Gegenüber. Hier nimmt der Zuschauer also die Blickrichtung Fred's ein, ohne jedoch in einer POV-Einstellung zu sein. Des Weiteren findet ein minimaler Zoom statt, als Fred die Stimme des Mystery Man am Te-lefon hört und fragt „How'd you do that?“ [Z:0:31:13]. So entsteht eine Ausschnittsvergrößerung und der Zuschauer erkennt noch mehr Details im Gesicht von Fred, hier insbesondere das Entsetzen und die Verwirrung über das Unmögliche.
Die Lichtgestaltung lässt sich hauptsächlich als Normal-Stil definieren. Die Sequenz ist so ausgeleuchtet, dass alle Details gleichmäßig zu erkennen sind. So entsteht für den Zuschauer ein Seheindruck, der den normalen Sehgewohnheiten sehr nahe kommt, obwohl eine starke Ausleuchtung gegeben ist. Phasenweise und je nach Qualität des Bildmaterials glänzt die Haut von Fred, was auf einen High-Key-Stil der Ausleuchtung hinweisen könnte. Auch der Mystery Man wirkt durch seine weiß geschminkte Haut, aber eben auch durch eine deutliche Ausleuchtung, blass und mystisch. Während des Gesprächs der Beiden tritt die Umgebung (das Partygeschehen) in den Hintergrund. Es wirkt während des Gesprächs, als sei es um die Beiden herum plötzlich etwas dunkler geworden als noch zuvor. Dadurch wird dem Zuschau-er deutlich signalisiert, dass sich das entscheidende Geschehen nun unmittelbar und nur noch zwischen den beiden Personen abspielt und die Party nebensächlich ist.
Montiert ist die Sequenz im klassischen Hollywood-Stil. Die Schnitte entsprechen also der natürlichen Wahrnehmung des Menschen. Der Dialog ist durch das klassische Schuss und Gegenschuss Prinzip inszeniert.
Eine entscheidende Ergänzung erhält die Bildebene von der inszenierten Tonebene. Diese ergänzt das Geschehen immanent und sorgt für Interpretationsmöglichkeiten. Zu Beginn der Sequenz sind die Umgebungsgeräusche der Party ganz klar und deutlich. Der Zuschauer hört Musik und auch Geräusche der umliegenden Gespräche oder das Klirren von Gläsern. In dem Moment, da der Mystery Man auftritt und aktiv das Gespräch mit Fred sucht, verblassen die Geräusche des Partygeschehens komplett und es geht nur noch um die Sprache der beiden Personen. An den Bewegungen der Menschen im Hintergrund ist zu erkennen, dass die Party keineswegs endet oder zeitlich unterbrochen ist. Unterlegt ist das Gespräch mit einem tiefen alternierenden Brummen, welches auch in weiteren Sequenzen in Verbindung mit dem Mys-tery Man zu hören ist. Durch diese akustische Abgrenzung des Gesprächs von der Party, scheint es als befänden sich die Beiden während des Gesprächs in einem eigenen, unsichtba-ren Raum, in den niemand sonst hinein kommt.
Eine weitere Besonderheit der Tonebene ist das Lachen des Mystery Man [Z:0:31:40]. Hier sind Bild und Tonebene parallel und ergänzen sich gegenseitig. Das Lachen entspringt zum einen auf der Tonebene aus dem Telefon, zum anderen beginnt gleichzeitig auch das Lachen der bildlich dargestellten Person, die somit an zwei Orten parallel lacht. Ohne die Tonebene, die das verzerrte Telefonlachen inszeniert, wäre dies für den Zuschauer nicht so eindeutig erkennbar.
4.3 Schlüsselkonzepte des Films
Insgesamt lässt sich die Verwirrung oder Surrealität der inszenierten Handlung von Lost Highway als das absolute Schlüsselkonzept des Films benennen. David Lynch entführt den Zuschauer in eine verkehrte Welt, die so vermeintlich nicht existieren kann. Schnell kommen Fragen auf, die mit menschlichem Alltagswissen nicht eindeutig beantwortet werden können. Der Zuschauer ist gleichermaßen hilflos wie fasziniert. Auch beim wiederholten Betrachten des Films sowie der Recherche in der zahlreich vorhandenen Fachliteratur lassen sich im Grunde genommen nur Erklärungsversuche anstellen. Alle offenen Verwirrungen können jedoch nicht gänzlich ausgeräumt werden. So wird niemand einwandfrei erklären können, ob nun das Ende des Films gleichzeitig den Anfang darstellt. Offen bleibt auch, wer der Mystery Man ist (ob er überhaupt existiert oder nur eine Imagination ist) und weshalb für ihn keine Naturgesetze zu gelten scheinen sowie was es mit der/den Personen Alice und Renee auf sich hat.
Der Verdacht liegt nahe, dass sich das Geschehen um mindestens eine geisteskranke Person dreht. „In Lost Highway gibt es mehrere Personen, die (vielleicht) mehrere sind. Es geschehen mehrere Morde, und in einem Fall wird auch ein (möglicher) Mörder (vermeintlich) hinter Gitter gebracht. Eine eindeutige Erzählperspektive gibt es hingegen nicht (…)“ (Reicher, 1997, 3). Der Zuschauer erfährt also nie, wessen Geschichte er soeben verfolgt hat. Ebenso unklar bleibt, welche Figur real war und sich aufgrund einer eventuellen Schizophrenie die anderen handelnden Figuren ausgedacht hat.
4.5 Interpretation
Unabhängig von der geistigen Gesundheit der Figuren und deren Auswirkungen auf die Logik der Handlung ist die zeitliche und räumliche Komponente des Films unerklärbar. Die zu Beginn aus der Gegensprechanalage kommenden Worte „Dick Laurent is dead.“ [Z:0:04:26] werden am Ende des Films von Fred, also dem eigentlichen Empfänger im Inneren der Woh-nung, in die Gegensprechanlage außerhalb der Wohnung gesprochen [Z:2:08:55]. „Die Wir-kung dieses Satzes ist eine Verunsicherung des Zuschauers bezüglich der räumlichen und zeitlichen Verortung des Ereignisses: Wie kann Fred an zwei Orten gleichzeitig sein? Wie können sich diese zwei Orte über die Gegensprechanalage synchronisieren, obwohl sie inner-halb der Filmhandlung mehrere Tage, vielleicht Wochen auseinander liegen müssten?“ (Schmidt, 2008, 16) Der Zuschauer sieht sich also erneut mit der Frage konfrontiert: „Was ist das für eine Welt, in der solche Ereignisse wie Freds Nachricht an sich selbst möglich sind?“ (ebd.)
Das oben analysierte Gespräch zwischen dem Mystery Man und Fred ist eine Sequenz, die die meisten der surrealen Eindrücke für den Zuschauer widerspiegelt. Auch hier ist eine Räum-lichkeit dargestellt, die so nicht möglich ist. Wenn der Mystery Man eine reale Person ist, die im diegetischen Raum des Films tatsächlich existiert, kann sie nicht gleichzeitig an einem anderen Ort sein und ein Telefongespräch mit Fred führen. Hinweise für eine körperliche Präsenz des Mystery Man auf der Party werden im direkten Anschluss an die analysierte Sequenz geliefert. Fred befragt den Gastgeber der Party nämlich nach dem Mann, woraufhin dieser als Freund von Dick Laurent identifiziert und beschrieben wird. Somit ist klar, dass der Mystery Man auch für die übrigen Partygäste körperlich anwesend zu sein scheint.
Zusätzlich wird hier die mystifizierte Figur des Mystery Man eingeführt. Diese ist auffällig stark geschminkt und hat dadurch ein weißes Gesicht und unnatürlich stark rote Lippen. Nie-mand sonst in der Sequenz und auch im gesamten Film wird durch eine so auffällig andersar-tige Schminke inszeniert. Dadurch wird der Mystery Man ein Stück weit überhöht dargestellt und scheint kein Teil der diegetischen Welt zu sein.
Wenn wir nun die gesprochenen Worte mit in die Analyse einbeziehen, steht meiner Meinung nach der Satz des Mystery Man: „You invited me. It is not my custom to go where I'm not wanted.“ [Z:0:31:29] im Fokus der Analyse. Hier liegt wieder der Rückschluss nahe, dass es sich bei dem Mystery Man um eine Art ,alter Ego’ von Fred handelt. Dies würde bedeuten, dass Freds Unterbewusstsein sich dem Zuschauer eben als der Mystery Man offenbart und dieser keine eigenständig handelnde Person darstellt. Argumente, die gegen diese Deutung sprechen, sind oben aufgeführt.
Der Zuschauer sieht sich also in dieser Sequenz konfrontiert mit einer verwirrenden und ver-störenden Situation für den bis dato Hauptdarsteller Fred, die rational keineswegs erklärbar ist. An dieser Stelle setzt also das erste Mal das aktive Hinterfragen der geistigen Gesundheit Freds von Seiten des Zuschauers ein. Bis dato war es noch recht einfach ihn für geistig gesund und normal zu halten sowie die dargestellte Welt mit der eigenen, alltäglichen Welt in Ver-bindung zu setzen. Diese Norm wird mit der Sequenz letztlich aufgebrochen. „Das Moment der Verunsicherung bzw. des Unheimlichen entsteht hier wesentlich durch die Tatsache, dass der Film bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Züge eines Fanatsy-Films […] mit fantastischen Elementen trägt.“ (Schmidt 2008, 105) Zusätzlich bleibt ungeklärt, was der Mystery Man von Fred möchte. Er stellt sich ihm auf eine perfide und aktive Art vor, wobei er seine Absichten nicht offenbart.
Für den Zuschauer ist diese Sequenz sowie der gesamte Film eine einzige Verwirrung.
Die Verdopplung von Figuren, bei denen nicht klar ist, ob es sich um eine und dieselbe oder um ver-schiedene Personen handelt, sowie die Tatsache, dass das Ende des Films zeitlich an den Anfang an-schließt, sich die Filmwelt also nicht linear, sondern in einer Art Zeitschleife bewegt, trägt so zu der Schwierigkeit bei, zu einer allgemein konsensfähigen Synopse des Film zu kommen. (Schmidt 2008, 93)
„Die Qualität des Films ist jedoch, dass er die Lesart eines schizophrenen Mörders, der sich im Angesicht des Todes eine alternative Biographie imaginiert, zwar zulässt, sie aber nicht als einzige festlegt.“ (Fischer 1997, 282)
5. Fazit
Die Illusion von realen Welten ist in der heutigen Filmwelt ein probates Mittel, um Rezipienten - Kinobesucher oder Fernsehzuschauer - mit einer für ihn bekannten oder vergleichbaren Welt zu konfrontieren und so an das Medium zu binden. Dass dies auch durch das bewusste Aufbrechen solcher Normen sehr erfolgreich funktionieren kann, zeigen die oben besproche-nen Mind-Game-Movies deutlich. Der von Thomas Elsaesser geprägte Begriff beschreibt meist eine gestörte Realitätswahrnehmung eines Protagonisten. Häufig werden auch bekannte Normen von Raum und Zeit dekonstruiert, um den Rezipienten in die Irre zu führen oder eine Traumwelt zu erschaffen. In den besprochenen Filmen ist genau das der Fall. Zum einen ha-ben wir einen Schizophrenen Andrew Laeddis/Teddy Daniels in Shutter Island und zum ande-ren eine komplette Dekonstruktion von zeitlichen und räumlichen Gesetzmäßigkeiten in Lost Highway.
Somit sieht sich der Rezipient mit einer Realität konfrontiert, die er nicht oder nur teilweise mit seiner ihm bekannten Welt vergleichen kann. Dadurch findet eine Verwirrung und da-raufhin ein Hinterfragen des Gesehenen statt. Häufig bleibt aber steht’s ein Rest Zweifel be-stehen. „[…] diese filmischen Erzählungen scheinen ein Spiel mit verschiedenen Realitäten und Wirklichkeiten zu spielen, […] die schließlich dazu führen, dass man nach dem Verlassen des Kinosaals unsicher ist, was für eine Geschichte überhaupt erzählt wurde“. (Orth 2005,12)