"Sound is powerful, Rhythm is deified": dieses eröffnende Mantra gibt gleich zu Beginn das Programm vor. Denn, in der Tat, da ist massig Rhythmus drin. Und Power. Und dEUS, in Persona Tom Barman, Sänger der belgischen Noise-Pop-Götter. Ergänzt von Techno-Pionier CJ Bolland, einer Art belgischen Norman Cook.
Kann man sich demnach auf eine elektrifizierte Version von dEUS-Songs einstellen? Mitnichten.
Das hier geht weiter, viel weiter, ins Land der Beats und Grooves, wo der Rhythmus regelt und nichts wichtig ist, ausser, dass die Beine schwingen, die Hüften wackeln und der ganze Körper in Bewegung ist. Ja, der Titel steht nicht umsonst über diesem Album, denn das hier ist eine Körperplatte. Dies hier zeigt nicht den nachdenklichen, traurigen, entfremdeten und verlassenen Tom Barman, den "The Ideal Crash" so bewegend repräsentiert, das ist schlicht arschbewegende Musik vom leidenschaftlichen Clubber und Tanzmusik-Freund-Tom-Barman. Entsprechend stampft, rockt, bounct, funkt, klappert, wummert, fisselt und vor allem: groovt es hier über eine Albumlänge hinweg, dass die Herren Cook oder die chemischen Brüder hieran ihre helle Freude haben müssten. Abwechslungsreich, Song-orientiert und originell-verspielt bleibt es trotzdem stets.
Klasse gemacht, dennoch in der Bewertung nur Mittelmass, weil Songs wie "Jumpneedle" dann wohl auch auf der entsprechend auf der Tanzfläche am besten funktionieren. Zum Heimgebrauch sei den dEUS-Fans und "Rock Chicks" ("..doesn't like the beat"), die doch die Herz- und Melodie-Seite an dEUS mehr schätzen, das wunderschöne "Tom Barman/ Guy van Nueten live"-Album ans Herz (!) gelegt.