Das Polnische Requiem von Penderecki ist ein dem 20. Jahrhundert "würdiges" Requiem, beschreibt es mit musikalischen Mitteln doch die Schrecken des 20. Jahrhundert. Über viele Jahre hinweg entstanden (bzw. zunächst aus Einzelkompositionen zusammengesetzt), bewegt sich dieses Requiem zwischen Tonalität und Atonalität, langsame, ruhige, melodiöse Passagen wechseln sich mit dissonanten, "wüst-auffahrenden" Elementen ab, in denen Klang- und Tonmalereien bis hin zu Flüstern und Schreien überwiegen. Und immer wieder gibt es wunderschöne, auch tieftraurige Momente, in denen die Musik Ruhepunkte findet.
Es ist in der Summe ein erschütterndes Werk, ein Ton gewordenes Monument der Gräuel des 20. Jahrhundert.
Die Aufführung wirkt sehr geschlossen und stimmig (es ist aber immer auch schwierig, eine Wiedergabe zu bewerten, wenn der Vergleich fehlt), vor allem Chor und Orchester machen ihre Sache sehr gut. Nicht ganz glücklich werde ich mit den Solisten, allen voran den Sängerinnen, die oft scharf und schrill klingen. Inwieweit das auch gewollt sein kann, vermag ich nicht einzuschätzen, mein Eindruck ist aber, dass dies eher an Defiziten auf Seiten der Sänger liegt.
Insofern ist diese Aufnahme wichtig, um ein gewaltiges Werk kennenzulernen, man darf gespannt auf weitere Aufnahmen sein, die sich hoffentlich anschließen werden. in der Summe also 4,5 Sterne, vor allem für das Werk.