Die Nadja Dronegebilde surren, zirpen und zischen vor sich hin. Aidan Baker und Leah Buckareff spielen hier beide amplitudenartige E-Bässe mit, mal arabischer (Disambiguation), mal jazziger(Sign-Expression) und mal 80s-Score-artiger (Affective Fields) Atmosphäre.
Das x-te Album, "Desire in Uneasiness", war der erste Tonträger, auf dem Nadja mit Jakob Thiesen mit einem lebenden Schlagzeuger und nicht mit einem Drumcomputer agierte. Wirklich besonders anders wird das Album dadurch aber nicht, das Schlagzeug klingt etwas organischer und die Bässe erscheinen mir ein wenig zurückgenommener um dem Schlagzeug, als Haltepunkt etwas mehr Raum einzuräumen. Hier treten die zeitlupenhaften Wände aus endlosen Dronespaces aus ewig hallende Riffs mit ein paar Effekten und Elektronik eben ein wenig in den Hintergrund.
Was bleibt ist der wabernde gefühlvolle und introvertierte Klang der Band, welcher Nadja auch mal den eigenwilligen Genrebegriff Dronegaze zutrug. Wenn Mamutschildkröten zum kopulieren Musikuntermalung nutzen würden, wären Nadja wohl der Barry White der Testudinata. Wie ein schwerfällig vor sich hin kriechender romantischer Fingerzeig auf den nicht vorhandenen, weil viel zu schnell vergehenden Kerzenschein, wirkt Nadja. Desire in Uneasine wird dabei fast ausschließlich vom fast monoton abgearbeitetem Schlagzeug zusammengehalten. Sicher nicht Nadjas beste, aber immer noch eine sehr gute Platte.