Immer wieder stoße ich auf Bands, die schon seit einiger Zeit ihr Unwesen treiben, mir jedoch vorher nicht wirklich ein Begriff waren. So auch die Herrschaften von Emergency Gate, die nach gerade mal einem Jahr mit 'The Nemesis Construct' den Nachfolger ihres zweiten Albums 'Rewake' unters Volk bringen.
Da die dritte Scheibe meist stark ausschlaggebend dafür ist, ob sich eine Band endgültig durchsetzen kann, wurde hier nichts dem Zufall überlassen und begann schon 2009 mit der Vorproduktion. Jedenfalls hat sich jegliche Mühe bezahlt gemacht, denn mit ihrem experimentellen Sound können Emergency Gate auf voller Höhe überzeugen. Um es grob zu beschreiben, klingt die Scheibe so als würden In-Flames Synthesizer und ähnliche technische Spielzeuge finden und wild herumexperimentieren. Dass sowas hinhaut beweist gleich mal der erste Song 'Alternative Dead End', der sich mit diesen Spielereien sowie eingängigen Refrain gleich in die Gehörgänge festzunageln droht. Dieser Kurs wird auch bei den restlichen Songs konsequent beibehalten und Abwechslung wird hier seeehr groß geschrieben. So kann man sich auf allerlei Kontraste wie Geschredder vs. Melodie oder Geschrei vs. cleanen Gesang (der hier glücklicherweise nicht schief ist!), gefasst machen, ohne, dass hier komplettes Chaos herrscht, oder diffuse Songteile aneinander geheftet wurden. Besonders hervorgehoben sollen 'Dark Side Of The Sun' werden, wo man mit Tom Englund von Evergrey eine hervorragende zweite Stimme gewinnen konnte und 'Point Zero', welches mit großartigen Refrain sowie gelungenem Wechselspiel zwischen harten und weichen Passagen, eines der Highligths der Scheibe ist.
Unterm Strich haben Emergency Gate bei 'The Nemesis Construct' absolut alles richtig gemacht, bieten jede Menge Hits ohne Lückenfüllern und dürfte für Melodic Death Fans, die sich nicht vor Synthies und so Zeugs fürchten, ein wahrer Ohrenschmaus werden!